Meine Theorie

Nach Untersuchungen zweier Besucher dieser Homepage sind diese Zeitangaben aber fragwürdig. Die Hummelfreunde Wiedl und Starck untersuchten über Monate mit zwei unterschiedlichen Methoden die Dauer der Sammelflüge. Die Ergebnisse im Diagramm findet man oben (blaues Bild), die Messwerte dazu gibt es hier.

Beide konnten zu keinem Zeitpunkt eine Hummel beobachten, die so lange auf Nahrungssuche ist. Erkennbar war allerdings, dass die Sammelflüge länger wurden. Innerhalb von wenigen Monaten flogen die Tiere mehr als doppelt so lange aus (Mai: 15min, Juli: 37min). Die Dauer eines durchschnittlichen Sammelflugs war im Juli maximal, danach sank sie sogar wieder ein wenig.
Ich vermute, dass die Hypothese, die längeren Sammelflüge lägen lediglich an dem geringeren Nektarangebot, so nicht richtig ist. Vielmehr fiel eine Vergrößerung der Sammeldauer mit den unterschiedlichen Entwicklungsphasen des Staats zusammen. Bis zum Höhepunkt der Volksentwicklung im Juli vergrößerte sich dementsprechend nicht nur die Individuenzahlen, sondern auch die Sammelflugdauer. Mit dem Überschreiten des Höhepunkts sank die Zeit zusammen mit der Individuenzahl. Hier vermute ich einen Zusammenhang, da sich meiner Meinung nach das Nektarangebot Ende Juli nicht wesentlich im Vergleich zu Anfang Juli verbessert hat. Außerdem steht das Blütenangebot nun den wenigen Arten zur Verfügung, die überhaupt noch natürlicherweise leben. Das mögliche Angebot hat sich also vergrößert, so dass auch aus diesem Grund die Sammelflüge hätten kürzer werden können. Dadurch bleiben auch Zweifel an der Nektartheorie bzgl. der toten Hummeln unter den Linden.