Man sieht einen schwarzen Schlauch, der mit Moss getarnt ist und aus dem eine Hummel heraus krabbelt - der Beweis, dass im Kasten ein Nest ist.

Hummelhotel zum Nachbauen: Sehr einfach, sehr nützlich

Die Hummeln wird’s freuen, der normale Hummelkasten bekommt Konkurrenz vom Hummelhotel im Boden: In dem Video unten stellt die Userin huggyheaven einen „Nistkasten“ für Hummeln vor, den Sie aus zwei Blumentöpfen gebaut hat. Das geht sehr schnell, ist kostengünstig und extrem einfach, so dass man das auch mit Kindern nachbauen kann.

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Video-Link: https://youtube.com/watch?v=VLD67X8MVn8

Ein Blumentopf als Hummelhotel? Das haben wir doch hinter uns…

Ein umgedrehter Blumentopf, eingegraben in die Erde, wird auch heutzutage von Gartenzeitschriften als Nistplatz für Hummeln angepriesen, die Idee zu diesem Hummelhotel ist also alt.

Diese Form des Nistkastens ist aber unter Kennern keine Alternative zum großen Hummelkasten aus Holz, denn zum Einen schützte der Topf nicht vor Regen (es lief an den Seiten oder von oben ins Nest, die gesamte Brut verschimmelte), zum Anderen muss sich die Hummel von oben aufs Nest stürzen.
Ein Hineinkrabbeln ist unmöglich, da das Loch über dem Nest ist.
Daneben kann der Hummelschützer bei einem solchen Hummelhotel das Volk nicht auf Parasitenbefall kontrollieren, da ein Anheben des Blumentopfs mit einer Zerstörung des Nests einhergehen kann.

Doch wie ist das bei diesem Hummelkasten?

Bauplan

  1. Durch das Bodenloch von zwei größeren Blumentöpfen wird ein Schlauch gesteckt und mit Klebeband wasser- und lichtdicht mit dem Blumentopf verbunden.
  2. Jeder Blumentopf erhält an einer Seite drei Löcher, die anschließend mit einem Stück Strumpfhose von außen zugeklebt werden.
  3. In jeden Blumentopf wird ein kleiner, siebartiger Blumentopf gesteckt, von dem einer mit Nistmaterial locker gefüllt wird. Die siebartigen Blumentöpfe bekommen jeweils ein Bodenloch, durch das der Schlauch gesteckt wird.
  4. Die inneren Töpfe werden mit einem Kabelbinder zusammen gebunden, die beiden großen Töpfe werden aufeinander gesetzt und mit Klebeband licht- und wasserdicht verbunden.
  5. Alles wird eingegraben, nur die beiden Schlauchenden schauen heraus.

(englischsprachige Anleitung)

Nistmaterial

Moos, Haare aus dem Fell der eigenen Hunde und Stroh bilden das Nistmaterial.

Wasser im Hummelkasten läuft ab

Dringt durch die Schläuche Regenwasser in den Kasten, soll das Wasser durch den inneren Blumentopf abtropfen (siebartig!) und dann durch die Löcher im Boden (nur mit Nylon-Strumpfhose verschlossen) abfließen.

Funktioniert das?

Ein Besucher der Homepage schrieb mir:

Aus diesem Hummelhotel, einem Blumentopf, krabbelt eine Hummel heraus.

Es funktioniert tatsächlich. Nachdem ich schon vor Tagen eher zufällig bemerkt habe, dass das Nest bewohnt sein muss,
habe ich mich heute mit der Kamera davor gesetzt und recht lange gewartet bis ich ein Foto von den Damen machen konnte. Denke mal es sind Dunkle Erdhummeln. Foto unten.
Ich bin hin und weg von den Brummern.

Manfred F., 2014

Mein Fazit

Diese Version des Blumentopf-Nistkastens erscheint mir wesentlich sinnvoller als die alte Variante.

Sie ist nicht nur kostengünstig und leicht nachzubauen, sondern ahmt mit dem unterirdischen Standort und dem Nistmaterial auch die Natur nach.
Es könnte sich um eine wesentlich populärere Variante eines Hummelkastens handeln, verglichen mit dem normalen Hummelkasten.

Das große Problem der (Selbst-) Besiedlung des Kastens dürfte hier kleiner als bei einem normalen Kasten sein.
Daneben ist für die Hummeln das Innenklima wegen der Lage im Erdboden und der geringen Größe leicht zu regulieren, auch das Wasser wird bei geringen Regenmengen abfließen.

Sicherlich problematisch wäre ein Sturzregen, der auch dieses Nest unter Wasser setzen würde.
Da es eingegraben ist, kann man spätestens dann nicht nachsehen und retten, was zu retten ist.
Daneben ist die geringe Größe bei großen Staaten ein Problem, eine Erweiterung unmöglich.

Neu für mich ist, dass es gleich zwei Ein- bzw. Ausgänge gibt, was für eine Selbstbesiedlung ja nicht schlecht ist.

Also: Nachbauen!

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14 comments on “Hummelhotel zum Nachbauen: Sehr einfach, sehr nützlichKommentar verfassen →

  1. In mein Erdhummelnest war eine Hummelkönigin eingezogen und hatte auch Nachwuchs… Leider kam die Wachsmotte und die Brut war hin. Wie kann man einen Wachsmottenschutz an dem Teichschlauch befestigen?
    Hat jemand eine Idee oder sogar Erfahrungen gesammelt?

    1. Ist der Kasten dicht? Sonst reicht alleine eine Hummelklappe nicht aus. Diese kann man eigentlich auch so gestalten, das sie an einem Schlauch ansteckbar ist. Bakterien hätten helfen können. Gibt es im Baumarkt, etwa 10 EUR. Sind gegen Schmetterlingsraupen. Müssen aber frühzeitig eingesetzt werden.

    2. Ich verwende seit Jahren bei meine Honigbienen getrocknete Lavendelblüten gegen die Wachsmotten. Die Bienen mögen das (bzw. es stört sie nicht) … die Wachsmotten können diesen Geruch gar nicht ab. Es ist bei Hummeln allemal ein Versuch wert … ggf. können die Lavendelblüten gleich mit ins Nistmaterial gemischt werden …

  2. Reichen die Schläuche bis in die inneren Siebtöpfe? Ich habe an keiner Stelle des Videos Eingangslöcher zu den inneren Töpfen gesehen. Wie kommen die Tiere dann an das Nistmaterial?

  3. Hallo! Habe heute den hummelkasten nachgebaut. Habe einnwenig ein schlechtes Gefühl, ob alles richtig gebaut ist. Findet die Hummel aus dem Bau hinaus? Ich weiß jetzt z.B. Nicht, ob die Hummel an den Ausgang rankäme. War es genug Nistmaterial usw. An die Wachsmotte mag ich gar nicht denken ???

  4. Hallo. Gibt es die siebartigen Blumentöpfe in jedem Baumarkt? Haben die einen bestimmten Namen? Danke im Voraus und viele Grüße, Frank.

  5. Ich halte diese Konstruktion für viel natürlicher als die oberirdischen Kästen, die ja nur sehr selten besiedelt werden. Vielleicht lässt sich das Prinzip noch ausbauen, z. B. Kunststoffbox mit Deckel, 2 Schläuchen, Abflussloch und entsprechendem Innenleben: Sieb oder Korb. Da man so eine Box öffnen kann, kann man später noch eingreifen, falls etwas schief läuft.

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