In einer britischen Studie konnten Forscher beweisen, dass die Chance für das Überleben von Hummelpopulationen um den Faktor vier steigt, wenn in der Nähe ein reiches Nahrungsangebot vorliegt. Nahrung für Hummeln sind Nektar und Blütenstaub.
Der Versuch
Die Forscher verfolgten insgesamt 1600 verschiedene Hummel-Familien über zwei Jahre, indem sie DNA-Proben der Königin, der Arbeiterinnen und neuen Königinnen im Folgejahr nahmen.
Nahrung für Hummeln = 4x mehr Hummeln
Diejenigen Hummel-Familien, die in einer blütenreichen Gegend lebten, hatten viel mehr neue Königinnen, die im Folgejahr überlebten und einen Staat gründeten (bis zu 4x mehr Staaten). Die entscheidende Hummel-Nahrung musste im Umkreis von 250 – 1000m um den Fundort der Population sein. Die Pflanzen blühten dort im Frühling und im Sommer und boten Nektar und Pollen. Untersucht wurden Acker-, Erd- und Steinhummelpopulationen.
„The findings suggest that increasing flowers provided by spring-flowering trees, hedgerow plants and crops across the landscape – in combination with summer flower resources along field edges – can increase the probability of family survival by up to four times,“ said Dr Carvell.
Quelle
Interessant auch der Flächenbedarf: Es reicht nach dieser Studie schon aus, wenn lediglich 1-2 % einer Fläche optimale Nahrungsangebote besitzen.
Tipps für Hummelfreunde

Für die Förderung von seltenen Arten sind nur sieben Pflanzen nötig! Hier die Liste:
- Auch für den Garten: Gewöhnlicher Natternkopf, Echium vulgare, Bild unten.
- Auch für den Garten: Flockenblumen-Arten, Centaurea spec., Bild unten.
- Klee-Arten: Wiesenklee (Trifolium pratense), Weiß-Klee (Trifolium repens), Hornklee (Lotus corniculatus).
Im Garten als hübsche Alternative einsetzbar: Purpur-Klee, Bild unten. - Besenheide (Calluna vulgaris), Graue Heide (Erica cinerea)



Links und Literatur
- Claire Carvell, Andrew F.G. Bourke, Stephanie Dreier, Stephen N. Freeman, Sarah Hulmes, William C. Jordan, John W. Redhead, Seirian Sumner, Jinliang Wang & Matthew S. Heard, ‘Bumblebee family lineage survival is enhanced in high quality landscapes’ Nature, published online 1800 GMT/1400 US Eastern Time, 15 March 2017. DOI: 10.1038/nature21709.
Hallo,
dass war eine wichtige und neue Information für mich. Ich bin bisher davon ausgegangen eine einjährige Bienen und Hummelwiese ist optimal.
Wir haben inmitten der totgespritzen Felder ringsum eine Brachfläche von fast 1 Hektar und wollen diese zur Erhaltung von Bienen, Hummels und anderen Insekten optimal nutzen und bin dankabr für jeden Tip.
Hubert
Das freut mich sehr, ebenso wie dein Anliegen, eine insektenfreundliche Wiese anzulegen. Die in dem Artikel genannten Pflanzenarten sind Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, so dass du darauf vertrauen kannst, dass beispielsweise die genannten Klee-Arten wirklich sehr sinnvoll für die Hummeln sind. Es sind nur sieben Pflanzenarten zur Förderung der seltenen Hummeln nötig, hier liest du, welche sieben Pflanzenarten das sind…
Brauchst du noch mehr Informationen?
Wenn du die Wiese anlegst oder angelegt hast würde ich mich freuen, wenn du du dich noch einmal meldest, z.B. Fotos schickst.
Cornel
Hallo Hubert,
ich empfehle Dir das Buch von Dave Goulson, Und sie fliegt doch: Eine kurze Geschichte der Hummel. Dave Goulson hat ein Grundstück gekauft und dieses wieder renaturiert. Im übrigen ist es in interessantes und lustiges Buch über Hummeln.
Viele Grüße
Jasmin
Dieser Artikel ist sehr ermutigend und ich werde ihn gern weitersenden. Allerdings frage ich mich, worauf sich die Angabe mit den 1-2% Flächenbedarf beziehen?