Bombus pratorum
Wiesenhummel, Bombus pratorum
Die Wiesenhummel, Bombus pratorum, erscheint früh im Jahr und ist als erste Hummel wieder in der Winterstarre. Die Hummel ist häufig und nistet gerne in der Nähe von Menschen. Dort bildet sie kleine Nester. Sie ist gerne gesehen, weil sie sehr friedlich ist und auffällig gelb und rot gefärbt ist.

So erkennt man die Wiesenhummel
Die Wiesenhummel hat
- null, einen oder zwei leuchtend gelbe Banden. Bei einer seltenen Variante fehlen also alle gelben Streifen. Aber häufiger sind die Tiere mit einer gelben Bande. Diese ist auf der Brust in der Nähe des Kopfes (Kragen). Gibt es eine zweite gelbe Bande, dann ist diese auf einem Hinterleibssegment in der Nähe der Brust, wobei diese auch manchmal unterbrochen sein kann.
- Am Hinterleib wird es bunt, denn hier gibt es bei allen Varianten zwischen dem 4. und 6. Tergit eine orange-rote Färbung.


Besonderheit bei Männchen
Bei Männchen ist der Thorax, also die Brust, komplett, auch an der Unterseite, mit gelben Haaren bedeckt. Diese Haare setzen sich auch am Abdomen, dem Hinterleib, fort. Es gibt etwas, dass die Wiesenhummel-Männchen mit den Männern gemeinsam haben, denn sie haben die Haare auch deutlich sichtbar im Gesicht und müssten sich eigentlich mal rasieren. Die Haare dort sind leuchtend gelb gefärbt. Auch bei den Männchen ist das 4. bis 6. Tergit des Abdomens orange-rot gefärbt.

Eine weitere Variante der Wiesenhummel-Männchen: Zunächst kann man auf dem folgenden Foto gut die deutlich längeren Fühler erkennen, was für alle Männchen charakteristisch ist. Im Gesicht und an der kopfnahen Brust findet man gelbe Haare. Die gelben Haare im Gesicht wachsen auch oberhalb der Antennen-Basis. Orange-rote Färbung ab dem 4. Tergit.

Weitere Merkmale
Vorkommen: Häufig, in offenem Gelände (Name!), selten im Wald.
Besonderheiten: Aufgrund der Größe (frühe Arbeiterinnen oft nicht größer als Fliegen) und dem zeitigen Erscheinen auffällige Hummel.
Gefährdungstatus: nicht gefährdet, aber geschützt.
Verwechslung möglich mit: Dunkle Erdhummel und Gartenhummel (größer und mit weißem Hinterende). Die Männchen der Steinhummel sehen sehr ähnlich aus, tragen aber nur einen gelben Streifen.
Flugzeiten: März bis Juli (später = 2. Generation). Königin: Anfang März bis Mitte Mai, Arbeiterinnen: bis Juli, Drohnen: Ende Juni.
Größe: Königin 1,6cm; Männchen 1,1cm; Arbeiterinnen 0,9 – 1,2cm.
Neststandort: oberirdisch in Nistkästen, alten Vogelnestern, aber auch unterirdisch.
Nestgröße: 50 – 120 Tiere.
Rüssellänge: mittellang.
Schmarotzerhummeln: Die Wiesenhummel ist Wirt von Psithyrus sylvestris.
Literatur:
- Bellmann, 1995. Bienen, Wespen, Ameisen: Die Hautflügler Mitteleuropas
- Hintermeier, 1984. Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft
- v. Hagen, 1990. Hummeln – bestimmen, ansiedeln, vermehren, schützen
- Hummelarten in der Übersicht
- Hummelarten bestimmen