Linden werden für die Nektarsuche von Hummeln und anderen Insekten aufgesucht. Dabei fallen im Sommer aber immer auch tote Hummeln unter den Linden (Ausführlicher Artikel) auf.
Für die Nektarsuche von Hummeln und anderen Insekten ist die Blütenfarbe und der Geruch der Blüte wichtig. Durch ständiges Wiederholen der Sammelflüge lernen die Insekten, an welchen Blüten sie erfolgreich sind. Der Blütenduft und die Blütenfarbe werden gespeichert.
Treffen die Tiere nun auf eine Blüte, die der Erfahrung entspricht aber in einem Detail davon abweicht (z. B. Duft ohne richtige Blütenfarbe oder umgekehrt) sind die Tiere verwirrt und zögern. Dies haben Wissenschaftler der Uni Bern und der Uni Neuenburg herausgefunden.
Für das Hummelsterben gibt es einige mögliche Erklärungen. Da Linden aber auch dann noch sehr stark riechen und die Blüten ihre Farbe behalten, wenn die Blüten gar keinen Nektar mehr anbieten, sind die Hummeln eben nicht verwirrt: Alle Eindrücke passen zur abgespeicherten Erfahrung. Dadurch suchen die Tiere nicht andere Pflanzen auf, sondern bleiben an der Linde, um dann dort an Entkräftung (keine Nektar in den Blüten!) zu sterben.
So würde sich auch die Beobachtung manches Hummelfreunds erklären:
So wurden parallel zu Linden extra für Hummeln gesetzte Lavendelpflanzen, die zur selben Zeit blühten und ebenfalls intensiv dufteten, von den Hummeln nach Beobachtungen unserer Hummelfreunde nicht genutzt. Die Hummeln starben trotzdem.
Logisch: Für die Hummeln gab es keinen Grund, die Linde zu verlassen, sie hatten einen Monat lang gelernt, das dieser Duft und diese Blüte Nektar gibt. Und der Duft und die Blütenfarbe sind eben zunächst noch vorhanden.
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